Haus Adeline-Favre
Schul- und Büronutzung sowie Ambulatorium
Direkt am Katharina-Sulzer-Platz, mitten in Winterthur, erhält das Departement Gesundheit der ZHAW eine neue Fachhochschule.
Aussen wird dem industriellen Charakter der ehemaligen Giesserei mit umlaufender Kranbahn und Backsteinfassade Rechnung getragen.
Innen begrenzt ein Ring mit einbündiger Erschliessung den Innenhof. Dieser Innenhof wird von einer Kassettendecke mit Oberlichtern überspannt. Die gitterartige Struktur der Innenhoffassade versteht sich als Pendant zur Fassade des Katharine-Sulzer-Platzes.
Für den Praxisunterricht kommen im Gebäude zudem eine Arztpraxis (Ambulatorium) sowie ein Simulationszentrum zu liegen.
Während dem gesamten Planungs- und Bauprozess wurde dem SIA Energieeffizienzpfad 2040 Rechnung getragen. Das Gebäude leistet somit seinen Beitrag an die langfristige Planung der 2000 Watt Gesellschaft.
Wettbewerbserfolg!
Bearbeitung der gesamten Gebäudetechnik HLKS, Gebäudeautomation und Fachkoordination vom Wettbewerbskonzept bis zur Schlussabnahme. Installationssumme HLKKS/GA beträgt ca. 10 Mio.
ca. 96 Mio.
Geplant nach SIA Energieeffizienzpfad 2040
Die Zuluftanlagen befinden sich im 2. Untergeschoss, während die Abluftanlagen auf dem Dach zu liegen kommen. Als Verbindung dient ein gemeinsames Kreislauf-Verbund-System.
Im Atrium wird die Zuluft in die Hörsäle und Praxisräume eingebracht. Ab diesen Räume strömt die Luft frei über Schalldämpfer und Brandschutzvorrichtungen in das Atrium über. Vier Abluftmonoblocks fassen die Luft zentral unterhalb des Daches.
Dank dieser Überströmung kann die Luft in Doppelnutzung für die Atriumsräume und die offenen Nutzflächen des Atriums genutzt werden. Weiter führt die tendenziell wärmere Luft unterhalb des Glasdaches zu einer höheren Wärmerückgewinnung im Winter.
Beheizt und gekühlt werden sämtliche Räume mittels TABS (Thermo-Aktives-Bauteil-System). Diese erlaubt dank Vorlauftemperaturen sehr nahe an der Raumtemperatur (19-24°C), eine energieoptimierte Betriebsweise und nutzt den Selbstregeleffekt des Systems optimal aus. Lediglich in den Hörsälen kommen Zusatzsysteme zum Abführen der erhöhten Wärmelasten zum Einsatz.
Das Atrium selbst muss aufgrund der grossen Dachverglasung ebenfalls gekühlt werden um nicht zu überhitzen. Hier kommt anstelle einer Energieintensiven aktiven Kühlung eine Nachtauskühlung zum tragen. Ausserhalb der Nutzungszeiten öffnen im Erdgeschoss und im Dach diverse Fenster automatisch. Mit Hilfe der natürlichen Thermik entsteht ein Luftwechsel im Atrium der zur Auskühlung führt.
Während für die grossen Warmwasserverbraucher wie Duschen und Küche das Warmwasser mit Fernwärme erwärmt wird, kommt in den Praxisräumen ein anderes System zum Einsatz.
Über die Nutzungsdauer des Gebäudes wurde durch Grau- und Betriebsenergieberechnungen nachgwiesen, dass an entlegenen Zapfstellen die Gesamtenergiebilanz mit elektrischen Durchlauferhitzern besser ausfällt.
Conarenco AG, Adrian Humbel, Leiter QS Team Bauherrschaft, 043 499 10 44
Manuel Schneider, Telefon 058 255 63 63
oder m.schneider@kalthalbeisen.ch